Karsten Troyke (* 14. August 1960 in Berlin) ist
Chansonsänger, Schauspieler und Sprecher, der sich vor allem mit
jiddischen Liedern einen internationalen Namen machte. Er gilt als einer
der bedeutendsten Interpreten dieses Genres in Europa.
Seit 1982 auf der Bühne, hatte er jedoch zunächst Gärtner gelernt und
später mit geistig-behinderten Kindern gearbeitet. Nebenher nahm er
Gesangsunterricht (bei Leonore Gendries) sowie Schauspiel und
Sprecherziehung. 1990 gab er die soziale Arbeit auf und widmete sich
ganz den Liederprogrammen sowie dem Theater (u.a. Vagantenbühne Berlin,
Hackesches Hoftheater, Teatr Kreatur).
Er wirkte in Hörspielen mit, arbeitete als Synchronsprecher und war in
sehr unterschiedlichen Bühnenstücken zu sehen. Als ein Botschafter des
Jiddischen Liedes bereiste er seit 1989 eine Reihe von Ländern, u.a.
Polen, Frankreich, Belgien, Norwegen, Dänemark, Australien, Israel, USA,
Kroatien, Schweden.
Sein Album „Yiddish Anders“(1992) erhielt den Preis der deutschen
Schallplattenkritik. Seine CD „Vergessene Lieder“(1997) enthält zuvor
unveröffentlichte Lieder aus dem Gedächtnis von Sara Bialas-Tenenberg,
die auch seine Mentorin für die jiddische Sprache wurde.
In seinen Chansonprogrammen arbeitet Troyke mit Suzanna und dem Trio
Scho, und bis 2008 vor allem mit Bettina Wegner. Seine Interpretationen
der Lieder von Georg Kreisler fanden Erwähnung in dessen 2005
veröffentlichen ersten Biographie.
Troyke wird vor allem nachgesagt, daß er mit den schwierigsten Texten
und ambivalenten Gefühlslagen spielen kann als Entertainer, sehr
differnzierte Ausdrucksformen nutzt und man nie genau weiß, wie ernst
oder ironisch er einen Text nimmt. Beklemmendes kann er mit Leichtigkeit
bringen und Humor kann zu Tränen rühren.